Montag, 28. Juli 2014

Das Vergessen des SEINS - Urfehler - Eckhart Tolle

Das Vergessen des SEINS – Ur-Fehler – Illusion der Trennung

Das Ego ist immer Identifikation mit Form, eine Selbstsuche, bei der man das Selbst an irgendeine Form verliert. Formen sind nicht nur materielle Gegenstände und physische Körper. Wirksamer als die äußeren Formen - Dinge und Körper - sind die Gedankenformen, die kontinuierlich im Feld des Bewusstseins aufsteigen. Das sind Energieformationen, die zwar feiner und weniger dicht als physische Materie, aber dennoch Formen sind.

Was du möglicherweise als Stimme in deinem Kopf wahrnimmst, die nie zu reden aufhört, ist der Strom unablässigen, zwanghaften Denkens. Wenn jeder Gedanke deine Aufmerksamkeit voll und ganz fesselt, wenn du dich so stark mit der Stimme in deinem Kopf und mit den Emotionen, die sie begleiten, identifizierst, dass du dich in jeden Gedanken und jede Empfindung verlierst, bist du vollkommen mit Form identifiziert, und dann hat dich das Ego fest im Griff.

Das Ego ist eine Zusammenballung sich ständig wiederholender Gedankenformen und konditionierter mental-emotionaler Muster, denen ein Ichgefühl unterlegt wird, ein Selbstgefühl. Das Ego entsteht, wenn du dein Gefühl des Seins, des »Ich bin«, das formloses Bewusstsein ist, mit Form verwechselst. Das bedeutet Identifikation. Das heißt, das Sein zu vergessen, und ist der Urfehler, die Illusion eines absoluten Getrenntseins, durch die sich die Wirklichkeit in einen Alptraum verwandelt.


Eckhart Tolle – Eine neue Erde – 28.7.14

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen